Feiertage des Frühlings

Aber schön ist der Ort, wenn in Feiertagen des Frühlings
Aufgegangen das Thal,
wenn vom Neckar herab, Weiden grünend und Wald
und all die grünenden Bäume
Zahllos, blühend weiß, wallend in wiegender Luft,
Wiederholung bis hier
Aber mit Wölkchen bedekt an Bergen herunter der Weinstok – Dämmert und wächst
und erwarmt unter dem sonnigen Duft,

Schöner freilich muss es werden wenn

friedlich die Arme des Neckars
die Insel
indessen oben

und der volle Saal

da, da
sie sinds, sie haben die Masken
Abgeworfen
jetzt, jetzt, jetzt
ruft
dass es helle werde,
weder höret noch sehen
Ein Strom
daß nicht zu Wasser die Freude
Werde, kommt ihr himmlischen Gratien
und der Nahmenstag der hohen,
der himmlischen Kinder sei dieser!

Last der Freude
Singen wollt ich leichten Gesang, doch nimmer gelingt mir’s,
Denn es machet mein Glück nimmer die Rede mir leicht.

Kommentar:
Der Text ist ein Fragment, das sich in den Handschriften von Friedrich Hölderlin findet.
Es ist der Schluss des Gedichtes, das mit den Worten beginnt: „Komm! Ins Offene Freund!“
Das Gedicht und die Fragmente finden sich auf der Teeweg-Seite unter: Hölderlin: Gang aufs Land
Eine ausführliche Deutung in meinem Buch:
Im Garten der Stille

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